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50. Newsletter „Rassismuskritische Migrationspädagogik“

In diesem Jubiläumsnewsletter werfen wir mit dem Schwerpunkt „Vom langen Sommer der Migration zur Stadtbilddebatte“ einen Blick zurück auf die Zeit, die wir mit dem Newsletter begleitet haben. Der Gegensatz zwischen der in doch größeren Teilen der Gesellschaft verbreiteten Aufbruchstimmung, der damit verbundenen positiven Besetzung von Begriffen wie Migration oder Aufnahmebereitschaft und den beeindruckenden tatsächlichen Unterstützungsstrukturen und der heutigen Diskussion um Remigration oder um „Stadtbild“ könnte kaum größer sein. Rechte und nationale Kräfte haben es geschafft das Narrativ wieder in ihrem Sinne zu bestimmen und treiben die gesellschaftliche Mitte vor sich her.

Positive Bezüge auf das Thema Migration und Flucht sind öffentlich kaum mehr wahrnehmbar. In Folge nimmt die deutsche und europäische Migrationsabwehrpolitik immer brutalere Formen an, ohne dass sich ein nennenswerter Protest formiert. Länder wie Polen und Griechenland können rechtswidrig das Asylrecht aussetzen, ohne dass irgendein Land in der EU eine Vertragsverletzungsverfahren anstrebt. An den Außengrenzen werden mit Push-Backs – ebenfalls rechtswidrig – Menschen außerhalb Europas gebracht, immer wieder gibt es dokumentierte Fälle, dass sie von Grenzschützer_innen mit den Pushbacks in Lebensgefahr gebracht oder auch umgebracht werden. In Pakistan werden tausende Menschen, denen die Bundesrepublik eine Aufnahmezusage gegeben hat, weil sie für die Bundeswehr gearbeitet oder sich für Menschen- und Frauenrechte eingesetzt haben, unter den Augen der deutschen Botschaft den Taliban ausgeliefert. Auch innenpolitisch werden Kürzungen der Grundsicherung mit Missbrauchsvorwürfen durch Migration in die Sozialsysteme legitimiert. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Wir haben für unseren Schwerpunkt sowohl Beiträge ausgesucht, die diese Entwicklungen klar kritisieren, als auch Beiträge, die auch die Erfolge der letzten zehn Jahre nach dem Sommer der Migration im Jahr 2015 in den Blick nehmen.

Wir bedanken uns bei Dženeta Isaković für ihren bewegenden Gastkommentar „Zehn Jahre Sommer der Migration“, in der sie die Entwicklung von „Willkommenskultur“ zum „Problem im Stadtbild“ nachzeichnet.

Es ist gerade in diesen Zeiten um so wichtiger, auch kleine Erfolge zu feiern. Daher wollen wir hier besonders verweisen auf einen Artikel zu dem Kampf von georgischen Saisonarbeiter_innen hier im Newsletter. Wir haben immer wieder darüber berichtet, auch weil die Beratungsstelle mira unseres Trägervereins adis e.V. hier maßgeblich beteiligt war. Nach vier Jahren haben sie nun endlich vor Gericht gewonnen. Eine Online-Veranstaltung am 15.12., die unser Netzwerk mitveranstaltet, rekonstruiert und diskutiert diese Kampagne.

Bereits am Freitag haben Sie eine Mail zu ein paar Aktivitäten rund um unser kleines Jubiläum erhalten, daher hier nur nochmal in der knappen Zusammenfassung:

Wir freuen uns sehr über die positive Resonanz in unserer Leser_innen-Umfrage. Wer mal in die Ergebnisse reinschauen will, wir haben eine kleine Zusammenfassung geschrieben: www.rassismuskritik-bw.de/ergebnisse-der-leserinnen-umfrage-2025/. Die kompletten Ergebnisse gibt es hier: www.umfrageonline.com/results/1994589/jvqhoabno2c2jrznz2rw91uutwwxcxuf

Und wir haben uns und euch auch noch ein kleines Geschenk gemacht und die gesammelten Gastkommentare in einer kleinen Publikation zusammengestellt. www.rassismuskritik-bw.de/?ddownload=2094

Schließlich haben wir euch um Unterstützung gebeten. Empfehlt den Newsletter weiterhelft uns bitte unbedingt mit Spenden: Spenden – Netzwerk Rassismuskritische Migrationspädagogik BW

 

Wir hoffen, dass ihr durch die Beiträge dieses Newsletters in Eurer Arbeit unterstützt und angeregt werdet.

Liebe Grüße für das Redaktionsteam

Andreas Foitzik

 

50. Newsletter „Rassismuskritische Migrationspädagogik“ – November 2025:

PDF-Datei (631,7 KB)


Das Netzwerk Rassismuskritische Migrationspädagogik Baden-Württemberg versteht sich als Forum von Menschen aus den Feldern Soziale Arbeit, Schule, Bildung/Weiterbildung, Hochschule sowie angrenzenden Professionen, die sich fachlich und (fach-)politisch in den Feldern Soziale Arbeit, Schule, Weiterbildung – und auch darüber hinaus – einmischen und dort Rassismus selbststärkend, reflexiv-kritisch und wenn nötig auch skandalisierend zum Thema machen.

Das Netzwerk informiert mit diesem Newsletter Interessierte in Abständen von circa zwei Monaten über aktuelle Entwicklungen, Veranstaltungen und Publikationen in den Feldern der Rassismuskritik und Migrationspädagogik.

Der Newsletter erreicht bundesweit über 2500 Adressen und wird weitgehend ehrenamtlich erstellt. Die Auswahl der Beiträge lebt auch von den Empfehlungen (info@rassismuskritik-bw.de), die bei uns eingehen, und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Redaktion: Andreas Foitzik, Sabine Pester und Axel Pohl